Investing.com - Der Abverkauf bei hochbewerteten Tech-Aktien geht weiter: der Nasdaq 100-Future verliert gut eine Stunde vor Handelsbeginn an der Wall Street weitere 1,50 Prozent an Wert. In der vergangenen Woche hatte der technologielastige Aktienindex bereits 6,6 Prozent eingebüßt und dabei erstmals seit April 2020 unter seiner 200-Tages-Linie geschlossen.
Vor allem US-Anleger bedienen sich diesem Hilfsmittel, mit dem sich die übergeordnete Richtung der Aktien deuten lässt. Fällt ein Index unter seine 200-Tages-Linie deutet das gemäß der Charttechnik auf einen Abwärtstrend hin.
Die Federal Reserve (Fed) entscheidet am Mittwoch über den Kurs ihrer Geldpolitik. Am Markt herrscht große Sorge darüber, wie aggressiv die US-Notenbank die steigende Inflation einzudämmen gedenkt.
Gemäß den Fed Funds Futures rechnen die Marktteilnehmer fest mit einer Anhebung der Leitzinsen um 25 Basispunkte im März sowie mit drei weiteren Zinserhöhungen bis zum Jahresende.
Goldman Sachs (NYSE:GS) sieht sogar das Risiko einer fünften Zinserhöhung sowie einer Ankündigung zum Bilanzabbau im Mai.
Der Nasdaq-Index ist gegenüber seinem Höchststand vom November um über 14 Prozent gefallen. Schuld daran ist die Aussicht auf eine schnellere Straffung der Geldpolitik, die zu einem Anstieg der Anleiherenditen geführt hat und hochbewerteten Growth-Aktien an der Wall Street schwer zugesetzt hat.
Angesichts der jüngsten Kursverluste befindet sich der Tech-Index inzwischen offiziell in einer Korrektur und nähert sich schnellen Schrittes einem Bärenmarkt. Börsianer sprechen davon, wenn die Kurse um mehr als 20 Prozent unter ihrem davor erreichten Höhepunkt liegen.
Den Ausverkauf vorübergehend stoppten könnte die horizontale Unterstützung von 14.110 bis 13.887 Punkten. In diesem Dunstkreis befindet sich das Ausbruchsniveau auf neue Rekordhochs von Mitte Juni 2021.
In der vergangenen Woche verbuchten der S&P 500 und der Nasdaq ihre schlechteste Wochenbilanz seit Pandemie-Ausbruch im März 2020. Gegenüber seinem Rekordhoch vom 4. Januar ist der US-Leitindex bereits um 8,8 Prozent eingebrochen.
Die Aktien der Tech-Schwergewichte Microsoft (NASDAQ:MSFT), Apple (NASDAQ:AAPL), International Business Machines (NYSE:IBM) und Tesla (NASDAQ:TSLA) gaben im US-Frühhandel vor Veröffentlichung ihrer Geschäftsergebnisse in dieser Woche um 1 bis 5 Prozent ab.
Vom Markt abgestraft wurden auch so Growth-Titel wie die Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Amazon (NASDAQ:AMZN), Netflix (NASDAQ:NFLX) und Nvidia (NASDAQ:NVDA), die ebenfalls um bis zu 5,4 Prozent einbrachen.
Der Dow Jones-Future fiel 240 Punkte oder 0,70 Prozent und der S&P 500-Future sank 1,04 Prozent.
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