Höhere Inflationserwartungen haben die Wall Street in letzter Zeit nervös gemacht, wie sich an der gestiegenen Rendite der US-amerikanischen 10-Jahresanleihe von mittlerweile 1,65% ablesen lässt.
Während die Covid-19-Impfkampagne weitergeht, die US-Wirtschaft zur Normalität übergeht und Anzeichen einer robusten Erholung zeigt, suchen die Anleger jetzt nach Möglichkeiten, ihre Portfolios auf höhere Verbraucherausgaben zu einzustellen, insbesondere durch höhere Energie-, Lebensmittel- und Wohnkosten.
Wir haben uns bereits kürzlich ausführlich mit dem Thema Inflation beschäftigt und inflationsgeschützte US-Staatsanleihen (Treasury inflation-protected securities, TIPS) als eine für viele Leser geeignete Anlage vorgestellt. Heute behandeln wir zwei weitere Exchange Traded Funds (ETFs) für all diejenigen, die sich Sorgen machen, dass ein höheres Inflationsniveau ihre Ersparnisse auffressen könnte.
1. Invesco Optimum Yield Diversified Commodity Strategy No K-1 ETF
- Aktueller Kurs: 16,95 USD
- 52-Wochen-Spanne: 11,14 - 18,18 USD
- Kostenquote: 0,59% pro Jahr
Der Invesco Optimum Yield Diversified Commodity Strategy No K-1 ETF (NASDAQ:PDBC) investiert in Rohstoff-Futures und andere Finanzinstrumente, die ein Engagement in einer Reihe von Rohstoffen ermöglichen. Der Fonds wurde im November 2014 in den Handel gebracht. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf 4,3 Mrd. USD.
Als aktiv gehandelter ETF setzt der PDBC eine Strategie für den langfristigen Kapitalzuwachs ein, die die Rendite des DBIQ Optimum Yield Diversified Commodity Index Excess Return Benchmarks übertrifft. Dieser Index umfasst die US-Terminkontrakte auf 14 Rohstoffe aus den Bereichen Energie, Edelmetalle, Industriemetalle und Landwirtschaft.
Diese beziehen sich auf WTI, Benzin, Diesel, Brent, Aluminium, Gold, Kupfer, Mais, Sojabohnen, Zucker, Zink, Weizen, Erdgas und Silber.
Bislang hat PDBC in 2021 mehr als 14% an Rendite erzielt. Anfang März erreichte er ein 52-Wochenhoch. Änderungen der Rohstoffpreise hängen hauptsächlich von der Dynamik von Angebot und Nachfrage ab. Zum Beispiel steigen in einem kalten Winter mit der erhöhten Nachfrage auch die Erdgaspreise. Rohstoffe verteuern sich normalerweise auch in Inflationsphasen, da sie generell als Absicherung gegen die Geldentwertung angesehen werden.
In der Vergangenheit gab es eine negative Korrelation zwischen Rohstoffen und Aktien. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Marktteilnehmer durch Investitionen in Warentermingeschäfte oder ETFs, die auf solchen Kontrakten basieren, die Volatilität gegenüber einem reinen Aktienportfolio verringern können. Anleger, die an einer Diversifizierung in Rohstoffe interessiert sind, sollten sich daher diesen Fonds einmal genauer ansehen.
2. Real Estate Select Sector SPDR Fund
- Aktueller Kurs: 38,80 USD
- 52-Wochen-Spanne: 24,88 - 39,66 USD
- Dividendenrendite: 3,97%
- Kostenquote: 0,13% pro Jahr
Dieser ETF konzentriert sich auf nordamerikanische Immobilienfonds, d.h. Real Estate Investment Trusts (REITs). Die Statistiken des US-Verbands der REITs (National Association of Real Estate Investment Trusts, NAREIT) zeigen:
"REITs bieten einen natürlichen Schutz vor Inflation. Immobilienmieten und -werte steigen tendenziell, wenn es die Preise tun. Dies unterstützt das REIT-Dividendenwachstum und sichert auch in inflationären Zeiten ein verlässliches Einkommen. REIT-Dividenden haben die Inflation, gemessen am Verbraucherpreisindex, in jedem außer zwei der letzten 20 Jahre übertroffen."
In der Vergangenheit haben wir hier, hier und hier verschiedene REITs vorgestellt. Der heutige ETF, der Real Estate Select Sector SPDR Fund (NYSE:XLRE), bietet in erster Linie ein Engagement in REITs (97,92%), sowie in Immobilienverwaltungs- und Entwicklungsunternehmen (2,08%), wobei Hypotheken-REITs vollständig ausgeschlossen sind. Seit seiner Gründung im Oktober 2015 sind die verwalteten Mittel auf 2,4 Milliarden US-Dollar angewachsen.
XLRE, der die Renditen des Real Estate Select Sector Index abbildet, hält derzeit 29 Beteiligungen. Rund 60% des Fondsvermögens stecken in den wichtigsten 10 Aktien.
Zu den führenden Werten zählen American Tower (NYSE:AMT), Prologis (NYSE:PLD), Crown Castle International (NYSE:CCI), Equinix (NASDAQ:EQIX) und Digital Realty Trust (NYSE:DLR).
Seit Jahresbeginn ist der XLRE um etwa 6% gestiegen und erreichte Mitte März ein 52-Wochenhoch. Die bevorstehende Berichtssaison könnte bei vielen Wertpapieren, aus denen sich der ETF zusammensetzt, zu Volatilität und Gewinnmitnahmen führen. Anleger, die Sachwerte als Inflationsabsicherung betrachten, könnten Kursrückgänge des Fonds jedoch als Einstiegschance betrachten.