Mit einem VPI im Jahresvergleich für Dezember von 3,0% (im Einklang mit den Erwartungen), einem Einzelhandelspreisindex für Dezember bei 278,1 (Konsens: 277,6), einem PPI für Dezember bei 0,4% (Konsens: 0,2%) und einer Arbeitslosenquote für November bei 4,3% (niedrigster Wert seit 1975, der drei Monate am Stück gehalten wurde), kann sich Grossbritannien über starke Wirtschaftsdaten freuen und bleibt aktuell in einer komfortablen Position: die Aktien bieten eher stabile Zahlen (FTSE 100: +20,16% seit dem Referendum und -0,42% im bisherigen Jahresvergleich; FTSE 250: +18,39% und -0,77% im bisherigen Jahresvergleich); der GBP/USD hat beinahe seinen Wert von vor dem Brexit-Referendum erreicht (-4,94% seit seinem Rückgang vom Juni – Juli 2016, bei 1,42) und bleibt akzeptabel für den GBP/EUR(-12,73% seit dem Referendum, bei 1,14), was einen wertvollen durchlaufenden Vorteil für den Wechselkurs bietet; auch die Inflation stabilisiert sich zum ersten Mal in sechs Monaten (2017 bewertet bei 3,0%); auf der anderen Seite sehen wir jedoch einen starken Rückgang beim Wachstum des britischen BIPs auf Jahresbasis, das zum 30. September 2017 bei 1,70% bewertet ist.
Das Vereinigte Königreich, das am 29. März 2019 offiziell aus der Europäischen Union aussteigen wird, ein Plan, der gestern offiziell von Finanzminister Philip Hammond beim WEF bestätigt wurde, steht vor ernsthaften Schwierigkeiten hinsichtlich der anstehenden Brexit-Verhandlungen.Die Firmen in der Bankenbranche zögern ebenfalls, ihre Hauptsitze aus Grossbritannien weg zu verlegen, ein Sektor, der 2016 124,20 Mrd. GBP repräsentiert hat, 7,2% der britischen Bruttowertschöpfung.
Auch wenn die britische Wirtschaft für 2017 positiv ist und Anzeichen der Erholung zeigt, bleiben wir weiter vorsichtig, da die Wirtschaftsbedingungen sich sehr schnell ändern können. Wir gehen davon aus, dass die heute veröffentlichte Wachstumsrate für das BIP im Jahresvergleich für Dezember 2017 bei 1,50% liegen wird, das ist eine der niedrigsten Wachstumsraten in den G20. In unserem Szenario könnte die Unsicherheit um das Brexit-Ergebnis das britische Geschäft und den Haushaltskonsum 2018 stärker schädigen.