Die überraschend schwachen Januar-Einzelhandelsumsätze in den USA dominierten am Freitag den US-Börsenhandel. Der Rückgang fiel mit -0,9% deutlich massiver aus als von Analysten vorhergesagt, diese hatten mit lediglich -0,2% gerechnet. Das sorgte zwar an den Anleihemärkten für einen leichten Renditerückgang, setzte aber zugleich den US-Dollar deutlich unter Druck. Unter den Einzelwerten fielen unter anderem Eli Lilly (NYSE:LLY) und P&G (NYSE:PG) negativ auf. Der Industriesektor litt unter der Fortsetzung des Verkaufsdrucks bei den US-Rüstungsaktien RTX, Northrop und Lockheed Martin (NYSE:LMT). Hier wirkte Donald Trumps Vision von mittelfristig stark sinkenden US-Militärausgaben nach. Mit u.a. Nvidia (NASDAQ:NVDA), Apple (NASDAQ:AAPL), Delta Airlines (NYSE:DAL) und Goldman Sachs (NYSE:GS) gab es aber auch schwergewichtige Gewinner – unter dem Strich war es auf Indexebene ein ruhiger Wochenausklang an den US-Aktienmärkten.
Die Aktienmärkte im Asien-Pazifikraum schlossen heue früh überwiegend fester. Südkoreas KOSPI legte um 0,75% zu, der CSI 300 um 0,2%. Japans BSP stieg auf annualisierter Basis im 4. Quartal um 2,8% und übertraf damit die Schätzungen von +1% deutlich. Das befeuert heute früh die Zinssteigerungserwartungen und damit den Yen. Nikkei und TOPIX tendierten wenig verändert. Chinas Präsident Xi Jinping hielt heute früh eine Rede auf einem Symposium mit wichtigen chinesischen Tech-Unternehmern. Das hatte aber bereits am Freitag für starke Kurssprünge gesorgt. Da er nichts Dramatisches sagte, gaben die Kurse jedoch einen Teil dieser Gewinne heute früh wieder ab. Der Hang Seng Tech Index notierte zum Handelsschluss heute 0,5% leichter. Gegen den Trend legte Tencent (HK:0700) weitere 4% zu: der zum Konzern gehörende Message-Dienst Weixin hat angekündigt, DeepSeek testweise zu integrieren.
Europas Börsenindizes starten wenig verändert in die neue Woche. Entgegen gesetzt zu den USA haussieren jedoch hier die Rüstungswerte, da Europa wohl erheblich höhere Verteidigungsausgaben plant. Rheinmetall (ETR:RHMG) und Leonardo (BIT:LDOF) zählen momentan zu den Top 5 im STXE 600. Der Subsektor „Aerospace & Defense“ befeuert den Sektor „Industrials“, der mit +0,9% auf Platz 2 der STXE 600 - Branchen steht. Noch stärker legt mit +1,5% nur der Banken-Index zu. Begründet wird dies am Markt mit dem Hinweis auf steigende Renditen infolge des erhöhten Finanzierungsbedarfs der Staaten, um die höheren Rüstungsausgaben zu stemmen. Höhere Renditen sind unterm Strich positiv für die Zinserträge der Banken. Nicht gefragt hingegen
sind heute Unternehmen des Luxusgütersektors wie LVMH (EPA:LVMH) sowie Hersteller von Verbrauchsgütern wie BAT und AB Inbev (ETR:ABI) .
APX: die neue Runde des Renditeanstiegs in der Eurozone kostet via span. Staatsanleihen einen Punkt. Unterhalb des Radars fällt das Auseinanderdriften der Volas zwischen den USA (sinkend) und dem DAX (steigend) auf.
Die US-Börsen (ETR:SXR4) bleiben heute wegen eines Feiertags geschlossen.
Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).