Von Geoffrey Smith
Investing.com -- POTUS ist infiziert, die Arbeitsmarktdaten per September stehen ganz oben auf dem Terminplan, und es gibt immer noch keine Einigung über ein viertes Konjunkturpaket in den USA. Die Aktienmärkte stehen aufgrund einer Kombination aus Virus- und Wirtschaftssorgen unter Druck, und die Ölpreise markieren neue Drei-Wochen-Tiefs. Folgendes sollten Sie am Freitag, dem 2. Oktober, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Trump ist infiziert
Präsident Donald Trump und First Lady Melania wurden positiv auf Covid-19 getestet, teilte das Weiße Haus am Freitag mit. Der Arzt des Weißen Hauses, Dr. Sean Conley, sagte in einem Memo, Trump gehe es "gut" und er werde weiterhin seinen Pflichten aus dem Weißen Haus nachkommen, während er unter Quarantäne steht.
Vizepräsident Mike Pence wurde ebenfalls auf das Virus getestet, aber bisher liegt kein offizielles Testergebnis vor.
Trump scheint sich das Virus von seiner Beraterin Hope Hicks eingefangen zu haben, die am Mittwoch positiv getestet wurde und mit Trump zur ersten Präsidentschaftsdebatte in Cleveland gereist war.
Lesen Sie auch: Sorgenfreier Ruhestand? Mit diesen drei Dividendenaktien gelingt Ihre Altersvorsorge
2. Aktien unter Druck
Die US-Aktienfutures sind als Reaktion auf die gestiegene politische Unsicherheit infolge der Diagnose Trumps um etwa 1,5% gefallen.
Gegen 12:40 Uhr gaben die Dow Futures 355 Punkte oder 1,3% ab, während die S&P 500 Futures um 1,5% und die Nasdaq-Futures um 1,9% einbrachen.
Der Markt wurde auch durch das Scheitern der Gespräche über ein neues Konjunkturpaket zwischen der Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und Finanzminister Steven Mnuchin verunsichert. Es gelang nicht, eine Einigung über ein neues Konjunkturpaket zu erzielen. Am heutigen Freitag sollen die Gespräche fortgesetzt werden.
Zu den Aktien, die am Freitag voraussichtlich im Mittelpunkt stehen werden, gehört die Kreuzfahrtreederei Carnival (NYSE:CUK), die einen Tag nach der Verlängerung der Aussetzung ihrer US-Abfahrten bis zum Jahresende, den Quartalsbericht vorlegt. Exxon Mobil Corp (NYSE:XOM) wird ebenfalls im Rampenlicht stehen, nachdem der Ölkonzern am Donnerstag nach Börsenschluss eine düstere Prognose für das Q3-Ergebnis bekannt gegeben hat
Lesen Sie auch: Gestresst von Volatilität? Hier sind 2 ETFs, die Sie kaufen und liegen lassen können
3. Risikoaversion auf breiter Front
Risikoreichere Vermögenswerte stehen weltweit unter Druck, und die sicheren Häfen reagieren reflexartig, aber weitgehend undifferenziert auf die Meldung von Trumps Covid-19-Diagnose, die im Verlauf des Präsidentschaftswahlkampfes ein großes Fragezeichen setzt und die ohnehin schon hohe politische Unsicherheit noch verstärkt.
Der Dollar-Index stieg um 0,1% auf 93,882, während er gegenüber dem Schweizer Franken und dem Japanischen Yen an Boden verlor.
Die europäischen Aktienmärkte büßten zwischen 0,5% und 1%, an Wert ein, während der Gold-Future um 0,1% auf 1.913,55 Dollar je Unze nachgab. Rekordtiefststände bei der Eurozonen-Inflation im vergangenen Monat befeuern die Spekulation auf weitere Impulse durch die Europäische Zentralbank bis spätestens Dezember.
Lesen Sie auch: Droht der Börsen-Crash im Oktober? 2 ETFs zur Portfolio-Absicherung
4. Verlangsamung des Stellenwachstums erwartet
Die USA werden ihren offiziellen Arbeitsmarktbericht per September vor dem Hintergrund eines besser als erwarteten ADP-Berichts, aber anhaltend hohen Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlichen.
Analysten erwarten, dass die US-Wirtschaft bis Mitte September 850.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, nach 1,37 Millionen im vergangenen Monat. Die Arbeitslosenquote dürfte von 8,4% auf 8,2% fallen.
Die Zahlen sind zwar "erwähnenswert", werden aber nichts an der Wahrnehmung ändern, dass der US-Arbeitsmarkt nach wie vor "angeschlagen" ist, sagte Marc Chandler von Bannockburn Global Forex.
Nach den Lohn- und Gehaltslisten folgen die Werksaufträge per August und die Umfrage der University of Michigan zur Verbraucherstimmung.
Lesen Sie auch: Droht den Devisen- und Aktienmärkten ein gespenstischer Oktober?
5. Öl crasht auf Dreiwochentief
Die Rohölpreise sanken auf den niedrigsten Stand seit fast drei Wochen. Der Mangel an Fortschritt bei den Verhandlungen eines neuen Konjunkturpakets, die Ausbreitung des Coronavirus auf der Nordhalbkugel vor dem Winter und die Auswirkungen der Trump-Diagnose trübten die Stimmung.
Das Fehlen eines Konjunkturpakets hat unmittelbare Auswirkungen auf die US-Luftfahrtindustrie, die in Ermangelung neuer staatlicher Unterstützung in den Krisenmodus zurückgekehrt ist. (Die Probleme des Luftfahrtsektors haben auch einen Rekapitalisierungsversuch des britischen Flugzeugmotorenherstellers Rolls Royce (LON:RR) in Höhe von 5 Milliarden Pfund schwer beeinträchtigt).
US-Rohöl verbilligte sich um 4,4% auf 37,05 Dollar pro Barrel, während Brent} um 4,1% auf 39,24 Dollar pro Barrel sank. Baker Hughes gibt später noch die Zahl der aktiven Ölbohrungen bekannt. Kurz vor Handelsschluss stehen dann noch die CFTC-Daten auf der Agenda.
Lesen Sie auch: Europa und USA: Die Strategien gegen Nachfragesorgen und billiges Erdöl
Hinweis: Mit unseren Apps sind Sie immer auf dem aktuellen Stand, dass Sie einfach überall das Marktgeschehen beobachten können.
Laden Sie noch heute die kostenfreie Börsen-App von Investing.com herunter und überzeugen Sie sich selbst.