Von Gina Lee
Investing.com - Die Aktien im asiatisch-pazifischen Raum legten am Donnerstagmorgen größtenteils zu und setzten ihre Erholung von den Zweiwochentiefs fort, nachdem schwächer als erwartet ausgefallene Verbraucherpreise in den USA die Inflationssorgen zerstreuten und den Dow Jones Industrial Average auf ein Rekordhoch trieben.
Chinas Shanghai Composite stieg bis 4.28 Uhr um 1,77% und der Shenzhen Component sprang um 2,46% in die Höhe, nachdem Spekulationen über weitere Schritte zur Bekämpfung des Ausverkaufs die Runde machten. Der Nationale Volkskongress kommt ebenfalls im Laufe des Tages zum Abschluss, wo die Delegierten eine Überarbeitung des Wahlsystems für den Legislativrat in Hongkong und eine Maßnahme zur Verringerung der technologischen Abhängigkeit Chinas von den USA genehmigen werden.
Hongkongs Hang Seng Index gewann 1,61%.
Japans Nikkei 225 stieg um 0,62% und Südkoreas KOSPI legte 2,10% zu. In Australien sank der ASX 200 um 0,17%.
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Die am Mittwoch bekannt gegebenen Daten zur Verbraucherpreisinflation enttäuschten zwar die Erwartungen, verringerten aber die Sorgen über eine mögliche Überhitzung der US-Wirtschaft und brachten den Anstieg der Anleiherenditen zum Stillstand.
Den Daten zufolge stiegen die Kernpreise im Februar um 0,1%. Volkswirte hatten mit plus 0,2% gerechnet, nach plus 0,1% im Januar. Im Jahresvergleich erhöhten sich die Preise um 1,3%, womit sie sich gegenüber den prognostizierten 1,4% und dem im Januar registrierten Wert von 1,4% leicht abschwächten.
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Die Investoren begrüßten auch die Entwicklungen rund um das 1,9 Billionen Dollar schwere Konjunkturpaket der USA. Das Repräsentantenhaus stimmte dem Gesetzesentwurf endgültig zu, und Präsident Joe Biden wird voraussichtlich das Gesetz noch vor Sonntag unterzeichnen.
Die Renditen zehnjähriger Treasuries rutschten unter ihre kürzlich erreichten Einjahreshochs. Die US-Regierung wird im Laufe des Tages eine Auktion von 30-jährigen Treasuries durchführen, nachdem die Auktion von zehnjährigen Treasuries am Mittwoch auf ausreichende Nachfrage gestoßen war.
Einige Anleger äußerten Vorsicht gegenüber hoch bewerteten Wachstumsaktien, die zu den größten Verlierern der steigenden Renditen gehören. Der Optimismus über die Erholung von COVID-19 dank der Fortschritte im Rahmen des Konjunkturpakets beflügelte unterdessen zyklische Aktien.
"Es ist kein Widerspruch, dass hohe Renditen mit steigenden Aktienkursen einhergehen, wenn die Wachstumserwartungen der Treiber sind und nicht die Inflation ... Ich habe das Gefühl, dass alle Signale, die wir von den Zentralbanken bekommen, genau darauf hindeuten, dass es sich um gute Nachrichten handelt", sagte Angela Mwanza, Senior Vice President bei UBS (SIX:UBSG) Wealth Management, gegenüber Bloomberg.
Andere Investoren blieben insgesamt positiv gestimmt.
"Der Reflationshandel ist wieder im Gange. Wir sehen eine gemeinsame Rallye von Anleihen und Aktien und eine leichte Abschwächung des US-Dollars, was ebenfalls auf eine Stimmungsaufhellung hindeutet", sagte CMC Markets-Chefmarktstratege Michael McCarthy gegenüber Reuters.
Auf der anderen Seite des Atlantiks wird die Europäische Zentralbank (EZB) im Laufe des Tages ihre geldpolitische Entscheidung bekannt geben. Es bleibt abzuwarten, wie die Zentralbank auf die möglichen Auswirkungen höherer Kapitalmarktzinsen auf die Erholung Europas von COVID-19 reagieren wird.
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