Investing.com - Gute Stimmungsdaten aus dem chinesischen Privatsektor haben den asiatischen Börsen am Freitag Rückenwind verliehen.
Der Shenzhen-Component, der 500 chinesische A-Aktien umfasst, gewinnt 1,84 Prozent, während der CSI 300, der die 300 wichtigsten Aktien an Chinas Festlandsbörsen beinhaltet, um 1,72 Prozent zulegt. Für den Shanghai-Composite geht es um 1,01 Prozent nach oben. Der ChiNext, der mit der US-amerikanischen Nasdaq verglichen wird, steigt 0,87 Prozent auf 1.977 Punkte.
Chinas Wirtschaft sendet widersprüchliche Signale
Der vom Wirtschaftsmagazin Caixin und Forschungsunternehmen Markit erhobene Einkaufsmanagerindex (EMI) für das verarbeitende Gerwerbe stieg im Oktober auf 51,7 Punkte. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit 51 Punkten gerechnet. Die Subindizes für Auftragseingänge, neue Exportaufträge und Produktion zogen deutlich an.
"Die Ergebnisse der chinesischen PMIs waren im Oktober etwas widersprüchlich", sagten die Analysten der Nordea Bank in einer Notiz.
Am Donnerstag hatte sich die Stimmung bei den großen und staatlichen Konzernen wegen der anhaltenden Unsicherheiten im Zuge des Handelskriegs mit den USA überraschend deutlich eingetrübt. Der staatliche Einkaufsmanagerindex sank von 49,8 im September auf 49,3 im Oktober. Das war der tiefste Wert seit Februar.
"Insgesamt zeichnen die Einkaufsmanagerindizes weiterhin ein Bild der chinesischen Wirtschaft, in der die Wachstumsdynamik deutlich schwächer ist als noch vor ein bis zwei Jahren, aber es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich das Land im freien Fall befinden würde", so die Nordea Bank.
Südkoreas Exporte brechen ein
Der Hang Seng Index gewinnt 0,6 Prozent.
Für den japanischen Nikkei 225 geht es um 0,33 Prozent nach unten. Der von der Jibun Bank erhobene Einkaufsmanagerindex (EMI) Industrie sank saisonbereinigt auf 48,4 und erreichte damit den niedrigsten Wert seit Juni 2016.
Gefragt waren die Aktien von Nintendo (T:7974), die um mehr als 6 Prozent in die Höhe schossen. Gute Quartalszahlen waren für den Kurssprung verantwortlich.
Der KOSPI 50 steigt um 0,80 Prozent und das, obwohl die südkoreanischen Exporte im Oktober um 14,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen sind. Es war der größte Rückgang seit gut 4 Jahren. Analysten hatten mit 13,8 Prozent gerechnet.
China hat Zweifel an umfassendem Handelsdeal
Einem Bloomberg-Bericht zufolge äußerten sich chinesische Regierungsvertreter skeptisch, ob ein langfristiges Abkommen mit US-Präsident Donald Trump möglich ist.
Beide Länder hatten in der Vergangenheit bereits erhebliche Fortschritte für ein vorläufiges Abkommen gemacht. Der Bericht wiederholte die bekannt negative Haltung chinesischer Beamter, die sich den von den USA geforderten Strukturreformen widersetzten, welches sich auf staatliche Subventionen und den Schutz der Rechte an geistigem Eigentum beziehen.
US-Präsident Donald Trump hat indes klargestellt, dass er und sein Xi Jinping den Teil-Handelsdeal unterzeichnen werden. Man suche nach einem neuen Ort, um den Deal zu besiegeln, erklärte er auf Twitter.
"Beide Seiten (USA und China) sind bestrebt, einen Deal zu unterzeichnen, aber Zweifel bleiben bestehen", schrieb Vishnu Varathan, Chefstratege bei der Mizuho Bank, in einer Notiz.
"Sicherlich ist ein begrenzter Phase eins-Deal (der die heikelsten Themen wie Chinas Industrie-, IP- und Technologietransfer ausklammert) in Reichweite", erklärte Varathan. "Aber Zweifel über Fortschritte hin zu einem großen Deal bleiben bestehen."
US-Arbeitsmarktdaten im Fokus
Heute im Fokus stehen die US-Arbeitsmarktdaten. Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten einen Stellenaufbau von 89.000 im Oktober, nach 136.000 im September.
"Auf der Grundlage des Markit PMI Beschäftigungs-Subindex ist mit einem recht schwachen Jobbericht in punkto Beschäftigungswachstum zu rechnen. Wir erwarten Plus von rund 50.000", schreibt Arne Lohmann Rasmussen von der Danske Bank (CSE:DANSKE) in einer Morgennotiz. Unter gehalten werde das Stellenwachstum durch den Streik bei General Motors (NYSE:GM).