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StockBeat: Marks & Spencer steigt aus dem FTSE ab

Veröffentlicht am 03.09.2019, 13:40
Aktualisiert 03.09.2019, 13:45
© Reuters.
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von Geoffrey Smith

Investing.com -- Es ist das Ende einer Ära.

Marks & Spencer (LON:MKS), seit mehr als einem Jahrhundert eine Institution an britischen Einkaufsstraßen und ein Gründungsmitglied des FTSE 100 in den 1980ern, steht vor dem Rausschmiss aus dem Großbritanniens Bluechip-Index.

FTSE Russell, dem der Index gehört, teilte am Dienstagabend mit, dass die Kaufhauskette zusammen mit dem Softwarehersteller Micro Focus (LON:MCRO) (dessen Probleme wir letzte Woche hier behandelt haben) und dem Versicherer Direct Line (LON:DLGD) alle vor einer Degradierung in den FTSE 250 stehen, wenn am Mittwoch die regelmäßige vierteljährliche Neuordnung des Index beschlossen wird.

Für M&S hat sich das seit langem abgezeichnet. Seit Jahren ist der Trend kein Freund von Kaufhäusern mehr, und während es dem Unternehmen vorübergehend gelungen ist, den Bedeutungsverlust durch die Erschließung einer Nische im oberen Marktsegment für Lebensmittel zu begrenzen, haben der Vormarsch des Internets und der Fast-Fashion-Branche es in die Knie gezwungen. Der Aktienkurs, der am Dienstag als Reaktion auf die Nachrichten um 1,8% fiel, hat gegenüber dem Höchststand vor der Krise im Jahr 2007 fast 75% eingebüßt und ist auch gegenüber dem Höchststand nach der Krise im Jahr 2015 um mehr als die Hälfte gesunken.

Und seit Februar ging es noch einmal um fast ein Viertel nach unten, als es zur Stärkung seines Lebensmittelgeschäfts eine Gemeinschaftsfirma mit Ocado (LON:OCDO) gründete, dessen erstklassige Logistiktechnologie M&S die Möglichkeit bot, mit Macht in das Geschäft mit der Lebensmittelbelieferung einzusteigen. Das Problem bestand darin, dass Analysten der Ansicht waren, das Unternehmen für seine 50% am gemeinsamen Joint Venture zu viel gezahlt hat. Schlimmer noch (aus kurzfristiger Sicht): Es tat dies durch eine Verwässerung der Aktie im Zuge einer Kapitalerhöhung um 600 Mio Pfund und einer Dividendenkürzung.

Analysten von Goldman Sachs verbesserten die Stimmung nicht eben, als sie am Montag sagten, das Gemeinschaftsunternehmen werde nicht einmal das leisten, was erhofft wurde, zumindest nicht in den kommenden fünf Jahren. Nach Angaben der Financial Times wird das Joint Venture Schätzungen Goldmans nach, bis 2024 nur 10,6 Millionen Pfund an freiem Cashflow verdienen. In der Zwischenzeit nimmt das bisherige Kerngeschäft mit Bekleidung und Haushaltswaren weiter ab, das die Konkurrenz aus dem Internet an sich reißt.

Sollte sich die Analyse von Goldman als fundiert herausstellen, scheint das Risiko zuzunehmen, dass M&S nach den 950 Millionen Pfund an außerordentlichen Kosten, die in den letzten beiden Jahren angefallen sind, weitere Abschreibungen wird vornehmen müssen.

Der FTSE 100 selbst stand am Dienstag um 11:00 MEZ um 0,1% tiefer, belastet durch die Furcht vor politischer Instabilität, schwache Einzelhandelsumsätze vom britischen Einzelhandelsverband (die vergleichbaren Ladenumsätze gingen im August um 0,5% zurück) und durch einen weiteren enttäuschenden Rückgang des Einkaufsmanagerindex für die Bauwirtschaft.

Allerdings übertraf der FTSE damit immer noch den Rest der europäischen Börsen, dank der Schwäche des Pfunds, die den Wert der Dollareinnahmen der in ihm gelisteten Unternehmen aufbläht. Der Benchmark STOXX 600 sank um 0,5% genau wie der französische CAC 40 und der italienische FTSE MIB.

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