von P. Cohen aus dem Englischen übersetzt.
Die wichtigsten Ereignisse
Gestern führten spanische Aktien den Rest der europäischen Märkte nach oben, im direkten Kontrast zu dem 3 prozentigen Einbruch, den Madrids Benchmark IBEX 35 Index nach dem nicht genehmigten Referendum in Katalonien hinlegte. Viele vermuten, es handele sich bei den jüngsten Kursgewinnen um reflexhafte Käufe nach dem Absacker.
An diesem Morgen, als es mit dem IBEX wieder einmal abwärts ging, sollte die Möglichkeit von reflexhaftem Handel neu überdacht werden, als die nationalen Benchmark-Indizes in ganz Europa uneinheitlich blieben und eine undurchsichtiges Bild darboten. Ohne klare Führung dümpelte der europäische Aktienhandel dahin, während die Anleihen zumeist weitere Verluste einfuhren und die Gemeinschaftswährung den dritten Handelstag in Folge angestiegen ist, bevor es zu einer entscheidenden Sitzung des katalanischen Regionalparlaments kommt.
Globale Märkte
Der Dollar fiel gegenüber den meisten anderen Leitwährungen, während sie die US-Staatsanleihen gehalten haben, als die Investoren das Protokoll der Federal Reserve von ihrer letzten Sitzung abwarten.
Auf der Habenseite stieg Gold und der in Dollar ausgezeichnete Preis von Öl wurde billiger, als der Rohstoff nur knapp unter der 50-Dollarmarke stecken blieb, bevor am Donnerstag amtliche Daten aus den USA zu den Öllagern kommen, von denen eine Rückgang in der dritten Woche in Folge erwartet wird.
Der gestern größte Verlierer gegenüber dem Dollar, die Türkische Lira konnte heute ihre Verluste eindämmen, als die Investoren den Kursrutsch als Kaufgelegenheit wahrnahmen, sogar nachdem der US-Botschafter in der Türkei John Bass es hingenommen hatte, dass die diplomatischen Auseinandersetzungen weitergehen, als er meinte, er könne "nicht vorhersagen", wie lange der Streit anhalten werde. Wie auch immer es ausgeht, schneller steigende US-Zinssätze würden die Lira weiter hämmern, wenn sie ohnehin schon im Keller ist.
Das Pfund hat seine Erholung nach dem Kursrutsch der letzten Woche fortgesetzt, nachdem die britische Regierungschefin Teresa May die offene Unterstützung für die Vorstellung eines Plan B zum unilateralen Austritt aus der EU und ohne ein Handelsabkommen. Weitere Unterstützung bekam das Pfund von den im vierten Monat in Folge gestiegenen Einzelhandelsumsätze, sowie den starken Daten zur Industrieproduktion von diesem Morgen. Seit der Brexit-Abstimmung hat das Pfund 12% gegenüber dem Euro verloren, sodass die höheren Einzelhandelsumsätze vor allem von höheren Preisen für Importe verursacht werden, was den Notenbankern einen Grund geben sollte, die ersten Zinserhöhung in Jahrzehnten in Erwägung zu ziehen.
Die russischen Behörden gaben heute Morgen bekannt, dass sie den Zugang zu Webseiten, auf denen digitale Währungen wie Bitcoin verkauft oder gehandelt werden, sperren werden. Der erste Vizevorsitzende der russischen Zentralbank Sergei Shvetsov, bezeichnete digitale Währungen als "dubios".
In Japan beendete der TOPIX-Index den Handel zu seinem höchsten Schlusskurs seit Juli 2007, was vielleicht ein Zeichen ist, dass die Investoren die internationale Finanzkrise hinter sich gebracht haben. Koreanische Aktien zogen nach, nachdem eine ganze Feierwoche zu einem Ausfall des Handels in dieser Zeit geführt hatte.
In Kürze
Das Protokoll der letzten Federal Reserve Sitzung kommt am Mittwoch heraus.
Die Veröffentlichung von API und EIA Daten verschiebt sich um jeweils einen Tag auf Mittwoch und Donnerstag, da am Montag in den USA der Kolumbustag gefeiert wurde.
Der Internationale Währungsfonds und die Weltbank halten in dieser Woche ihre jährlichen Herbsttreffen ab.
Berichtssaison beginnt am Donnerstag. Die Saison wird von wichtigen US-Banken eröffnet, angeführt am Donnerstag von JPMorgan Chase (NYSE:JPM), Citigroup (NYSE:C), Bank of America (NYSE:BAC). Wells Fargo (NYSE:WFC) ist dann am Freitag an der Reihe.
Die extreme Sturmsaison im Atlantik wird sich wahrscheinlich prominent in den US-Daten vom Freitag vom Einzelhandel und den Verbraucherpreisen niederschlagen.
Marktbewegungen
Aktien
- Der Stoxx Europe 600 lag um 10:33 MEZ weniger als 0,05% tiefer.
- Der MSCI All-Country World Index stieg um 0,2%.
- Der britische FTSE 100 legte um 0,1% zu.
- Der spanische IBEX fiel 0,3%.
- Der MSCI Emerging Markets Index sprang um 0,6% nach oben und liegt auf seinem höchsten Niveau in fast drei Wochen.
- Der S&P 500 Futures kletterte um 0,1% auf 2.546,25.
Währungen
- Der Dollarindex lag um 09:26 MEZ 0,28% tiefer auf 93,45
- Der Euro legte um 0,2% auf 1,1767 USD zu, sein größter Kursanstieg in mehr als einer Woche. Entwickelt sich hier ein H&S-Muster, das eine Trendumkehr nach oben nahelegen könnte?
- Das britische Pfund verteuerte sich um 0,2% auf 1,3169 USD.
- Der japanische Yen stieg um 0,1%.
Anleihen
- Die Rendite auf US-10-jährige stieg um weniger als einen Basispunkt auf 2,36%, ihrem höchsten Stand in drei Monaten. Die Chartanalyse signalisiert, dass es wieder abwärts gehen könnte.
- Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen stand unverändert auf 0,44%, ihrem niedrigsten Niveau in zwei Wochen.
- Die Rendite der britischen 10-Jahresanleihen erhöhte sich um einen Basispunkt auf 1,365%.
Rohstoffe
- Rohöl der Sorte West Texas Intermediate kletterte um 0,3 auf 49,71 USD das Fass.
- Gold verteuerte sich um 0,3% auf 1.287,65 USD die Feinunze, dem höchsten Kurs in zwei Wochen.
- Kupfer stieg um 0,2% auf 3,04 USD das Pfund.
- Eisenerz wurde 2% billiger und zu 440 Yuan pro Tonne gehandelt, der tiefste Preispunkt für den Rohstoff in 15 Wochen.