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Teil I • Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel und Aktienunternehmen im Bitcoinmarkt

Veröffentlicht am 17.03.2021, 11:29
Aktualisiert 11.01.2024, 08:21

Teil I Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel und Aktienunternehmen im Bitcoinmarkt

Nun habe ich mich einige Zeit lang intensiv mit Kryptowährungen, der Blockchain und dem Bitcoin beschäftigt. In den kommenden Wochen möchte ich mit Ihnen auf die Reise gehen: Wir werden erforschen, wie man an der Preisentwicklung des Bitcoins partizipieren kann.

Vorab: der Bitcoin kann viel mehr als einfach nur Zocker begeistern. Die Welt der Kryptowährungen, der Blockchains und des Bitcoins ist so komplex, dass unsere erste Aufgabe erst einmal darin besteht, viele der Themen und Fragen beiseite zu legen, damit wir uns auf den für uns als Investoren wichtigen Weg konzentrieren können.

Ich gehe in Teil I kurz auf die Gründe ein, warum der Bitcoin meiner Ansicht nach ein ernstzunehmendes Wertaufbewahrungsmittel ist. Argumente wie “die Politik wird das nicht zulassen”, oder “ist der nicht schon zu hoch gestiegen”, oder aber “Bits und bytes haben keinen zugrundeliegenden Wert” entkräfte ich.

Anschließend gehe ich noch auf Aktienunternehmen ein, die sich im Bitcoinmarkt tummeln: MicroStrategy (NASDAQ:MSTR), Northern Data, Nvidia (NASDAQ:NVDA), Square (NYSE:SQ), Paypal (NASDAQ:PYPL) bis hin zur Bitcoin Group (DE:ADE) und einige weitere Aktien setze ich ins rechte Licht und schaue, wie stark deren Aktienkursentwicklung vom Bitcoinkurs abhängt.

Ich möchte mit den drei Fragen beginnen, die mangels passender Antwort bei den meisten Anlegern dafür sorgen, dass man sich noch nicht näher mit dem Bitcoin beschäftigt hat:

  1.  Ist der Bitcoin nicht einfach nur eine digitale Erfindung, der kein wirklicher Wert zugrunde liegt? Schon morgen könnte der Bitcoin das Vertrauen der Anleger verlieren und auf Null fallen, oder er könnte von der Politik verboten werden. Was ist der tatsächliche „Wert” des Bitcoins?
  2. Die Blockchain-Technologie ist eine tolle Erfindung, aber warum soll sich gerade der Bitcoin durchsetzen? Es gibt unzählige alternative Kryptowährungen. Welche ist die Beste?
  3. Ist der Kurs des Bitcoins nicht schon viel zu hoch gestiegen? Der Zug könnte bereits ohne mich abgefahren sein und den letzten beißen die Hunde. Ist das Risiko eines Kursrückschlags derzeit nicht viel zu hoch?
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Alles gute Fragen, die auch mich in den vergangenen Jahren daran gehindert haben, den ersten Schritt zu gehen. Doch auf der systematischen Suche nach den Antworten habe ich festgestellt, dass die Ängste, die bei diesen Fragen mitschwingen, größtenteils unbegründet sind.

Zu 1. Was ist der tatsächliche „Wert” des Bitcoins?

Der Mensch begann vor einigen tausend Jahren den Handel mit Tauschgeschäften. Das war schwierig, denn die beiden Handelspartner mussten jeweils etwas haben, das der andere brauchte. Wenn der Jäger also mit dem Handwerker, der Speere baute, seine Beute gegen eine Waffe tauschte, hatten beide etwas davon. Doch der Bauer, der nicht jagt, braucht keinen Speer. So hat der Handwerker keine Möglichkeit, an die Früchte des Ackerbaus zu kommen.

Die Münze war ein universales Zahlungsmittel, das den Tauschhandel revolutionierte. Der Bauer wusste, dass die Münzen, die er vom Handwerker für seine Agrarprodukte bekam, vom Jäger als Bezahlung für seine Beute akzeptiert würden. Es half, wenn die Münzen aus einem seltenen Metall bestanden, denn das stellte sicher, dass der Wert der Münzen nicht dadurch verwässert wird, dass jeder sich beliebig viele Münzen herstellen konnte.

Somit gab es festgeschriebene Bestandteile bei den Münzen: x% Gold, y% Bronze und z% Kupfer, oder so ähnlich. Darauf konnte man sich verlassen ... bis Könige begannen, den Goldgehalt sukzessive zu vermindern, um Geld zu sparen. Der Wert an Edelmetallen in der Münze wurde verwässert.

Aber egal, solange alle Menschen im Königreich der Münze nach wie vor den gleichen Wert beimessen, funktioniert das System weiter. Hauptsache, das Kilo Getreide kostet weiterhin eine Münze, wie schon in den Jahren zuvor – egal, ob in der Münze nun ein ganz klein wenig weniger Gold enthalten ist.

War früher also der Wert der enthaltenen Edelmetalle diskussionswürdig, so wurde dieser Zweifel nun konsequent dahingehend weiterentwickelt, dass der wahre Wert letztlich durch die Menschen bestimmt wird, die ihn akzeptieren.

Da war der Schritt dann zum Papiergeld nur noch ein kleiner. Solange die Menschen im Königreich das Papier akzeptierten, auf dem der König vermerkt hatte, er werde jederzeit den Gegenwert des Papiers in Gold aushändigen, sofern gewünscht, war doch alles in Ordnung.

Der König merkte schon bald, dass er gar nicht 100% des Goldes vorrätig haben muss, denn es würden niemals alle Papiere eingereicht werden. 90% würden reichen, dann 80%, dann 70% ...

Heute ist unser Papiergeld gar nicht mehr an die Goldreserven des Königs, bzw. eines Staates gebunden. Man bemüht sich um eine Verhältnismäßigkeit gegenüber der Wirtschaftskraft eines Landes, bspw. dem Bruttosozialprodukt. Die Geldmenge soll fast im Gleichschritt zum Wirtschaftswachstum ansteigen, damit die Preise stabil bleiben. „Fast”, denn man akzeptiert es, dass die Geldmenge ein kleines bisschen schneller ansteigt, als die Wirtschaft wächst. Die Geldmenge darf um so viel mehr ansteigen, dass die Preise um nicht ganz 2% pro Jahr steigen. Das ist die gewünschte Inflation.

Die gewünschte Inflation von nicht ganz 2% ist einer der wichtigsten Kritikpunkte der Bitcoin-Protagonisten, die in diesem Inflationsziel die Ursache allen Übels sehen. In meinem Volkswirtschaftsstudium habe ich gelernt, dass Wirtschaftssysteme ohne Inflation dazu neigen, zu erstarren, was viele gesellschaftspolitische Probleme mit sich bringt. Ich werde dieses Thema in den kommenden Wochen immer wieder mal aufgreifen.

Von hier aus ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Digitalisierung des Geldes: Haben Sie Ihren Spargroschen zu Hause unter der Matratze, oder aber vertrauen Sie den Computern der Banken, die Ihr Barvermögen nur noch als Ziffer ausweisen? Wie einfach wäre es für einen IT-Entwickler einer Bank, seinem Kontostand noch ein paar Nullen anzuhängen, und schon wäre er Millionär. Doch es gibt Mechanismen, die das verhindern. Einzig die Notenbanken haben die Möglichkeit, Münzen zu prägen, Papiergeld zu drucken und digitale Geldmengen zu erhöhen. Die Menschen vertrauen diesem System und daher funktioniert es.

Nun hat sich jemand ein System ausgedacht, mit dem man die Mengen nicht mehr beliebig erhöhen kann. Jeder, der in die Bitcoin-Welt einsteigt, ist Mitglied des Königreichs und König zugleich. Nur nach allgemein akzeptierten Verfahren darf die Geldmenge erhöht werden. Derzeit gibt es etwa 19 Mio. Bitcoins, die Menge ist jedoch auf maximal 21 Mio. Bitcoins beschränkt. Es kann niemals mehr als 21 Mio. Bitcoins geben, egal was Könige, Notenbanken und Völker beschließen mögen.

Wenn man den hellsten Köpfen der Erde glaubt, ist das System wasserfest. Konzeptionell ist es eine Revolution, die mit Jahrtausenden der Verwässerung durch die jeweiligen Machthaber Schluss macht. Und genau deswegen erfreut sich der Bitcoin so großer Beliebtheit. Immer mehr Menschen vertrauen dem Bitcoin-System.

Was ist also der Wert des Bitcoins? Der zugrunde liegende Wert ist genau der gleiche, der dem Gold, dem Papiergeld und dem digitalen Geld zugrunde liegt: Vertrauen.

Das Bitcoin-Netzwerk ist ähnlich robust wie das Internet. Natürlich kann die Politik in das Internet eingreifen: Inhalte zensieren, bestimmte Dinge verbieten etc. So wird die Politik auch versuchen, auf den Bitcoin Einfluss zu nehmen. In vielen Dingen ist das auch sinnvoll, damit sich der Bitcoin nicht zum rechtsfreien Raum entwickelt. Doch verbieten kann man den Bitcoin genauso wenig wie das Gold. Man konnte den Goldbesitz über einen begrenzten Zeitraum verbieten, das Gold war aber dennoch da. Und so würde auch der Bitcoin „da” bleiben, selbst wenn er verboten würde.

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Zu 2. Welche ist die beste Kryptowährungen?

Es gibt inzwischen mehrere tausend alternative Kryptowährungen, auch AltCoins genannt, die auf der revolutionären Blockchain-Technologie basieren. Ich kann mich aber nicht mit den technologischen Feinheiten beschäftigen, die der einen Kryptowährung vielleicht einen kleinen Vorteil verschafft. Für mich stellt sich die Situation ganz einfach so dar, dass der Bitcoin Platzhirsch ist und eine mehr als doppelt so große Marktkapitalisierung hat als alle anderen tausende AltCoins zusammen. Das sieht mir nach einem Markt aus, in dem das Abba-Motto gilt: „The winner takes it all”. Warum soll ich mich als Anleger mit den Splittergruppen beschäftigen, wo mir doch die technischen Unterschiede letztlich egal sind.

Ich werde mich daher in den kommenden Wochen auf den Bitcoin beschränken.

Zu 3. Ist das Risiko eines Kursrückschlags derzeit nicht viel zu hoch?

Hier die Kursentwicklung des Bitcoins:


Abbildung 5: Historische Kursentwicklung des Bitcoins

Quelle: Bitcoin.de

Vor fünf Jahren betrug das maximale Verlustrisiko beim Bitcoin für einen Anleger 100%. Ich habe nachgerechnet, vor zwei Jahren betrug das maximale Verlustrisiko noch immer 100%. Und Sie werden es nicht glauben, auch heute beträgt das maximale Verlustrisiko noch immer genau 100%.

Aber klar, Sie haben Recht: Der Bitcoin ist extrem volatil. Nach seinem Hoch im Jahr 2017 bei 20.000 USD fiel der Kurs innerhalb vom 12 Monaten auf 3.160 USD. Ein Minus von 84%. Das möchte man als Anleger möglichst vermeiden.

Doch schauen wir einmal genauer hin: Im Jahr 2013 erreichte der Bitcoin schon einmal ein vorläufiges Hoch, damals bei 873 USD. Ein Jahr später folgt auch damals ein Korrekturtief, der Kurs: 168 USD. Das Minus betrug also auch damals 81%.

In der jüngeren Vergangenheit hat sich jedoch vieles geändert: Immer mehr Unternehmen, Banken und Broker springen auf den Bitcoin-Zug auf. Damit erfährt der Bitcoin ein immer breiteres Interesse, das Investieren wird immer leichter und somit für mehr Menschen möglich. Es würde mich nicht überraschen, wenn die Schwankungen in der Zukunft ein wenig kleiner werden.

Und damit komme ich zum heutigen Thema: Wie können wir an den Kurskapriolen des Bitcoins partizipieren?

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AKTIEN MIT BITCOIN-BINDUNG

Als Aktienanleger würde ich mir ein Aktienunternehmen wünschen, das den Bitcoin spiegelt. Doch der Bitcoin ist kein Unternehmen, sondern ein weltweites Netzwerk, dem immer mehr Menschen Vertrauen schenken. Wir müssen uns also nach anderen Möglichkeiten umschauen.

Es gibt Unternehmen, die den Ausbau des Bitcoin-Netzwerkes unterstützen, es gibt Unternehmen, die das Geldsystem Bitcoin zum Laufen bringen. Und es gibt Unternehmen, die den Bitcoin für ihre Bilanz nutzen. Je nach Geschäftsmodell ist die Bindung des Kurses dieser Aktienunternehmen mal stärker, mal schwächer.

MICROSTRATEGY ZOCKT MIT BITCOIN

MicroStrategy (NASDAQ:MSTR)
WKN: 722713

Microstrategy ist ein US-Unternehmen, das ich bereits seit über 20 Jahren gut kenne. Schon immer hat das Unternehmen mit durchdachten Softwarelösungen bestochen. Vom Fernzugriff auf die Unternehmens-Infrastruktur bis hin zu Auswertungslösungen in der Cloud arbeitet das Unternehmen gerne mit innovativen Unternehmen zusammen, um IT-versiertem Management gute Lösungen an die Hand zu geben.

Im Jahr 2020 setzte das Unternehmen damit knapp 500 Mio. USD um. Seit vier Jahren ist der Umsatz leicht rückläufig. Auch die Gewinnmarge ist mit 11% für diese Branche nicht besonders üppig. Und so war die Marktbewertung vor einem Jahr von 1 Mrd. USD, also dem zweifachen Jahresumsatz, hoch, aber nicht zu hoch.

Im Verlauf des Jahres 2020 wurden gesetzliche Änderungen umgesetzt, die es Unternehmen ermöglichten, fortan Bitcoin in der Bilanz zu halten. Im August setzte CEO Michael Saylor daher die Barreserven seines Unternehmens in Bitcoins um und verkündete, sein Unternehmen werde künftig den Bitcoin in die Bilanz aufnehmen.

21.454 Bitcoins für 250 Mio. USD kaufte Saylor. Die Aktie hatte bis dato in Folge der Erholung nach dem Coronacrash bereits um 50% zugelegt, doch danach begann erst der wahre Höhenflug: Bis zum Dezember verdoppelte sich der Kurs danach nochmals auf dann 300 USD.

Im Dezember gab Microstrategy dann Unternehmensanleihen aus und kaufte mit den Einnahmen nochmals 70.000 Bitcoins und vor wenigen Wochen gab Microstrategy eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 250 Mio. USD aus, um weitere Bitcoins zu kaufen. Insgesamt besitzt Microstrategy heute 90.000 Bitcoins, für die durchschnittlich 24.063 USD je Bitcoin bezahlt wurden.

2,1 Mrd. USD hat Microstrategy also in den Kauf der 90.000 Bitcoins gesteckt. Beim aktuellen Kurs von 56.000 USD/Bitcoin sitzt Microstrategy damit auf einem Vermögen von 5 Mrd. USD. Die aufgenommenen Kredite können damit locker bezahlt werden, solange der Bitcoin-Kurs auf diesem hohen Niveau bleibt.

Das haben auch Bitcoin-Fans bemerkt und so ist die Aktie seit Dezember erst richtig abgehoben: Mitte Februar erreichte die Aktie ihr bisheriges Allzeithoch bei 1.315 USD, ein Kurssprung von weiteren 500% in nur zwei Monaten.

Inzwischen ist die Aktie auf 800 USD zurückgekommen. Schauen wir einmal, wie viel das Unternehmen wert sein sollte.

Wir haben gesehen, dass der Wert des Geschäfts von Microstrategy etwa 1 Mrd. USD ist. Daran hat sich in den vergangenen Monaten nicht geändert.

Nun besitzt das Unternehmen Bitcoins im Wert von 5 Mrd. USD, dem sind die inzwischen angelaufenen Schulden in Höhe von 800 Mrd. USD entgegen zu stellen. Da der Bitcoin an sich kein Geschäftsmodell ist, also nicht erwirtschaftet, muss er mit dem Gegenwartswert bewertet werden.

Wenn wir das also zusammen zählen, komme ich auf 1 + 5 – 0,8 = 5,2 Mrd. USD. Aktuell steht die Marktkapitalisierung jedoch bei 7,7 Mrd. USD, also um 2,5 Mrd. USD zu hoch.

Anders formuliert: Wenn der Bitcoin um 50% steigt, also auf 80.000 USD springt, dann wäre Microstrategy auf dem aktuellen Kursniveau fair bewertet.

Also, wenn Sie mich fragen, ich würde dann lieber mit dem Bitcoin selbst spekulieren, bevor ich in eine Aktie investiere, die erst dann steigen dürfte, wenn der Bitcoin 50% zulegen kann.

Nun legt Microstrategy nach: In einer Reihe von Videos besprechen nun CFO und CEO den Weg für Unternehmen, Bitcoin in die Bilanz aufzunehmen. Vielleicht gibt es Anleger, die hier ein neues Geschäftsfeld für Microstrategy sehen. Ich kann das aber nicht wirklich nachvollziehen: Es ist eine Entscheidung, die getroffen werden muss – die Umsetzung selbst ist vergleichsweise günstig.

Aber die Geschichte bestätigt eine weitere Überzeugung, die ich in den vergangenen Wochen gewonnen habe: Wir sprechen über den Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel, nicht als Zahlungsmittel. Für Zahlungen ist der Bitcoin nicht optimal, da gibt es tatsächlich technologisch ausgefeiltere Kryptowährungen. Aber als Asset, zu deutsch Vermögenswert, hat der Bitcoin Stärken gegenüber unserem bisherigen Geldsystem.

So extrem wie Michael Saylor hat kein anderer CEO auf den Bitcoin gesetzt. Es gibt bereits eine Reihe von Unternehmen, die angekündigt haben, einen Teil ihrer Vermögenswerte bilanzwirksam in Bitcoins zu stecken.

Tesla (NASDAQ:TSLA) hat beispielsweise im Januar 1,5 Mrd. USD in den Bitcoin gesteckt. Bei einer Marktkapitalisierung von 700 Mrd. USD und einem Jahresumsatz von 32 Mrd. USD ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, der den Kurs höchstens psychologisch bewegt.

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NORTHERN DATA BAUT BITCOIN-NETZWERK

Damit das Bitcoin-Netzwerk läuft, wird Rechenkapazität im Internet benötigt. Zum einen werden neue Bitcoins geschürft, was sehr rechenintensiv ist. Zum anderen müssen alle Transaktionen abgewickelt werden.

Wer die benötigte Rechenleistung zur Verfügung stellt, kann damit Bitcoins verdienen. Bitcoin-Fans bauen immer leistungsfähigere Rechenzentren:

Northern Data (DE:NB2) ist ein deutsches Unternehmen, das sich den Bau von Hochleistungs-Rechenzentren auf die Fahne geschrieben hat. Die Server müssen mit modernsten Chips ausgestattet werden, die Umgebung sollte kühl sein, da die unter Höchstlast laufenden Prozessoren viel Hitze erzeugen und gekühlt werden müssen. Standorte werden daher nach den lokalen Energiekosten und den natürlichen Kühlmöglichkeiten ausgewählt. So wurde vor wenigen Tagen ein Rechenzentrumsstandort in Nordschweden gekauft.

Im Jahr 2022 könnten die Frankfurter 633 Mio. Euro umsetzen und 226 Mio. EUR Gewinn erzielen, schätzen Analysten. Damit würde sich der Umsatz des Jahres 2020 jährlich verdoppeln. Das KGV 2022e von 10 ist vor diesem Hintergrund sensationell günstig.

Das Beste daran, dieses exorbitante Wachstum soll ohne Schulden gestemmt werden. Im Jahr 2022 sollen Analystenschätzungen zufolge 88 Mio. EUR Nettoliquidität in der Bilanz aufgebaut sein.

Northern Data profitiert nicht nur von den leistungshungrigen Prozessen bei der Bitcoin-Gewinnung. Auch die künstliche Intelligenz, die derzeit für das autonome Fahren strapaziert wird, baut auf Hochleistungsrechnern. Das Konzept der Rechenzentren in kalten Regionen mit günstigem Strompreis hat also durchaus Zukunft. Da aufgrund der kalten Temperaturen wenig Strom für die Kühlung verbraucht wird, hängt sich Northern Data damit sogar an die Klimaschutzbewegung.

Ich finde Northern Data sehr interessant und werde die Aktie in meine Beobachtung übernehmen. Aktuell ist die Aktie von ihrem Hoch im Februar bei 143 EUR bereits deutlich auf 101 EUR zurückgekommen.

Der US-Bruder von Northern Data heißt Riot Blockchain (NASDAQ:RIOT) (WKN: A2H51D). Das Unternehmen aus Denver hat meinem Eindruck nach jedoch noch viel weitreichendere Ambitionen in Sachen Unterstützung der Blockchain-Technologie als Beratungs- und Dienstleistung. Beim Aufbau der Infrastruktur ist man jedoch hinter Northern Data zurück und weist dennoch eine wesentlich strapaziertere Bilanz aus. Nein, da bleibe ich bei Northern Data.

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RECHENLEISTUNG MIT NVIDIA-GRAPHIKCHIPS

Intel (NASDAQ:INTC) hat über Jahrzehnte die Rechenleistung mit immer leistungsfähigeren Prozessoren revolutioniert. Doch die Innovationskraft scheint an dieser Stelle auszulaufen, wirklich große Leistungssteigerungen kommen seit einiger Zeit durch Graphikchips, die einige komplexe Rechenaufgaben besser erledigen als die früheren Intel-Prozessoren.

Somit werden die leistungsstarken Server in Hochleistungs-Rechenzentren mit Nvidia-Graphikchips ausgestattet. Bitcoin-Schürfer (Miner) schwören auf die Chips von Nvidia. Im Jahr 2017, als der Bitcoin sein damaliges Hoch bei 20.000 USD erreichte, kauften Bitcoin-Fans sämtliche Nvidia-Chips vom Markt, die eigentlich für Spielcomputer gedacht waren. Die Preise schossen in die Höhe, die Lager waren leer und der Aktienkurs von Nvidia schoss auf ein damaliges Allzeithoch bei 280 USD.

Als der Bitcoin dann fiel, tauchten unzählige gebrauchte Nvidia-Graphikkarten auf dem Gebrauchtmarkt auf und machten den Markt für neue Graphikkarten für Spielcomputer für zwei Jahre kaputt.

Auch dieses Mal hat die Bitcoin-Rallye wieder zu Käufen von Nvidia-Chips geführt, doch dieses Mal war Nvidia vorbereitet. Flugs bot Nvidia alte Chips als Bitcoin-Chips an, damit der Markt für Spielcomputer nicht beeinträchtigt wurde. Zeitgleich wurde ein neuer Chip angekündigt, die speziell für die Anforderungen des Bitcoin-Schürfens optimiert wurde.

Die Aktie von Nvidia (NASDAQ:NVDA) hat sich nach 2017 nochmals halbiert. Das möchte CEO Jensen Huang künftig vermeiden, denn eine so große Volatilität schreckt viele langfristig orientierte Anleger ab.

Durch die alternativen Chips für Bitcoin-Schürfer verhindert Nvidia, dass die Spiel-Chips zu überteuerten Preisen von Bitcoin-Schürfern weggekauft werden. Die dadurch erzeugte Verknappung würde kurzfristig den Preis wieder in die Höhe schrauben, den Gewinn von Nvidia kurzfristig steigern, jedoch mittelfristig wieder für Katerstimmung sorgen.

Das heißt also, dass Nvidia dieses Mal, wenn der Bitcoin seine Rallye fortsetzen sollte, nicht erneut mit einem Überraschungsgewinn (windfall profit) rechnen kann. Umsatz und Gewinn werden ansteigen, aber es wird nicht das Spiel-Geschäft der kommenden Monate kaputt gemacht.

25% erwartetes Gewinnwachstum pro Jahr werden derzeit mit einem KGV 2021e von nur 35 bewertet. Ich finde das fair. Auch ohne Bitcoin ist Nvidia einer meiner Favoriten, wie Sie, die alten Hasen des Heibel-Ticker PLUS, wissen. Ob natürlich gerade jetzt, vor dem Hintergrund steigender Zinsen, der richtige Zeitpunkt für einen Kauf der Aktie ist, werde ich im kostenpflichtigen Teil des Heibel-Tickers behandeln.

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BANKGESCHÄFTE MIT BITCOIN: PAYPAL & SQUARE

Der US-Bezahldienst Square (NYSE:SQ) von Twitter-Gründer Jack Dorsey hat in den vergangenen Monaten 220 Mio. USD in Bitcoins investiert. Bei einer Marktkapitalisierung von 100 Mrd. USD dürfte das Bitcoin-Investment eher symbolisch zu werten sein.

Dahinter steckt das Bekenntnis Dorseys, seine Bezahl-App für Bitcoin-Transaktionen zu öffnen. Das Gleiche hat nun auch Dan Schulman, CEO von PayPal (NASDAQ:PYPL), angekündigt. In den USA kann man sein Paypal-Guthaben bereits in Bitcoin verwalten.

Ich möchte Sie bitten, genau zu unterscheiden, ob solche Dienste die „Bezahlung” in Bitcoin anbieten, oder aber das Wechseln des eigenen Guthabens in Bitcoin – also die Wertaufbewahrung. Paypal und Square haben den Fokus auf die Wertaufbewahrung gelegt. Zu diesem Zweck haben sie ein paar Bitcoins gekauft, damit man eine entsprechende Nachfrage der Kunden bedienen kann.

Die Bezahlung selbst möchte bislang nur Tesla (NASDAQ:TSLA)-CEO Elon Musk anbieten. Er kündigte an, dass man einen Tesla künftig auch mit Bitcoins kaufen könne.

Paypal und Square können wir daher als innovative Zahlungsdienstleister betrachten. Direkt von der Kursentwicklung des Bitcoins profitieren beide jedoch nicht.

Bleibt noch die Bitcoin Group (DE:ADE) (WKN A1TNV9), die in Unternehmen investiert, die ihr Geschäftsmodell auf den Bitcoin aufbauen – so gehören ihr bspw. 100% an Bitcoin.de, der deutschen Bitcoin-Börse. Das Unternehmen aus Herford bietet den Handel in Bitcoin über die eigene Börse an.

Damit ist die Bitcoin Group eine Holding, die vom Geschick des Managements abhängt, gute Bitcoin-Investments zu finden. Hmm, Sie kennen meine Einstellung: Meistens treffe ich meine Entscheidung lieber selber.

Soweit ein erster Überblick über die Bitcoin-Welt und über Aktienunternehmen, die in dieser Welt unterwegs sind. Nächste Woche werde ich eine Reihe von Zertifikaten und ETFs besprechen, deren Kursentwicklung an den Bitcoin gekoppelt ist.

In den nächsten Wochen möchte ich gerne eine kleine Reise mit Ihnen unternehmen:

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  •  Teil II: Zertifikate und ETFs, die auf den Bitcoin aufsetzen: Welche sind sicher und günstig?
  • Teil III: Börsenplätze und Handelsmöglichkeiten: Wie kann ich den Bitcoin selber kaufen?
  • Teil IV: Software-Wallet und Aufbewahrungsmöglichkeiten: Wie kann ich den Bitcoin sicher aufbewahren?
  • Teil V: Hardware Wallet: Wie kann ich den Bitcoin aufbewahren, ohne auf Dienste Dritter angewiesen zu sein?
  • Teil VI: ...vielleicht schaffen wir es auch noch, uns von Handelsplätzen unabhängig zu machen.

Je weiter wir voranschreiten, desto technischer wird es. Ich bin noch lange nicht fertig mit den hier angekündigten Schritten, doch ich bin guten Mutes, das wir ans Ziel kommen. Ich habe bereits gesehen, dass es nahezu unendlich viele Wege gibt, die zum Ziel führen. Mein Anspruch ist es, einen sicheren und einfach zu beschreitenden Weg für Sie aufzubereiten.

Unterwegs werde ich auch versuchen, Sparpläne ausfindig zu machen. Ich sehe darin eine geeignete Möglichkeit, die starken Kursschwankungen zum eigenen Vorteil zu nutzen.

Sie erhalten die nächsten Teile in meinem wöchentlichen Börsenbrief, gratis in einer reduzierten Ausgabe oder vollständig in der PLUS-Version.

Aktuelle Kommentare

Sehr guter Artikel, weiter so!
Gold war verboten, Alkohol war verboten, Pornos waren verboten, Kokain ist verboten und was genau davon ist auf 0 gefallen? Auch schwul sein war verboten, gab es deswegen weniger? Es gibt noch viel mehr was verboten ist illegales Glücksspiel, Waffen, etc. Und? Alles auf Null gefallen?
Eine seltsam weltfremde Haltung des Autors: Man könne Bitcoin nicht verbieten, er sei ja dann immer noch da. Ja. Aber er ist dann nichts mehr wert, weil man mit ihm nichts mehr anfangen kann. Und damit ist er als Werthaltungsmittel tot. Das gilt natürlich auch für Gold etc. "Da sein" ist kein Wert.
verbieten vernichtet nicht den intrinsischen Wert eines Guts. bei Drogen, oder Alkohol in der Prohibition eher im Gegenteil
Indien plant gerade ein Gesetz, das Schürfen, Handel und Besitz von Kryptowährungen verbietet. Die Bitcoins sind dann immer noch da aber die Inder kommen nicht mehr ran weil die Handesplattformen für sie geschlossen sind. Mal sehen wie es da weiter geht.
Ein Verbot wird den Wert des Bitcoins nicht nennenswert verändern. Die wichtige Frage ist: Kann der Bitcoin breite gesellschaftliche Akzeptanz erzielen, oder bleibt der Bitcoin ein Nischenprodukt für eine technisch affine und vermögende Oberschicht? Sollte die breite Akzeptanz ausbleiben, wird der Bitcoin irgendwann an seine Grenzen stoßen.
Ich bin an diesem Punkt ausgestiegen: als Anleger sind mir die technischen Unterschiede egal. Das ist schon hart ignorant. Machst Du bei Aktien auch keine Recherche zum Unternehmen?
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Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
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