Von Gina Lee
Investing.com - Solide Firmenbilanzen haben die Anleger am Freitagmorgen zu asiatischen Aktien greifen lassen.
Südkoreas KOSPI gewann bis 3.56 Uhr MEZ um 0,22% und in Australien stieg der ASX 200 geringfügig um 0,04%. Hongkongs Hang Seng Index Index fiel dagegen um 0,65%.
In China sank der Shanghai Composite um 0,34%, während der Shenzhen Component um 0,33% zulegte. Didi Global (NYSE:DIDI) rückte erneut ins Visier der Aufsichtsbehörden, die nach dem umstrittenen Börsengang in den USA im Juni 2021 schwerwiegende, sogar noch nie dagewesene Strafen für das Fahrdienstunternehmen in Erwägung ziehen.
Vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Tokio im Laufe des Tages blieben die japanischen Märkte wegen eines Feiertags geschlossen. Aufgrund des in Japan ausgerufenen Ausnahmezustands finden die Feierlichkeiten jedoch ohne Zuschauer statt, was in dieser Form noch nie dagewesen ist.
In den USA steuerten die Börsen auf neue Allzeithochs zu. Der S&P 500 verbuchte den größten dreitägigen Anstieg seit April 2021 und der Nasdaq 100 schloss auf einem Höchststand.
Die länger laufenden US-Treasuries stoppten ihre zweitägige Talfahrt und die hohe Nachfrage bei einer Auktion von 10-jährigen inflationsgeschützten Anleihen führte zu einer rekordtiefen Rendite.
Die Anleger verarbeiteten auch eine Reihe von Unternehmensergebnissen, bei denen Technologieunternehmen wie Microsoft (NASDAQ:MSFT) zulegten, während zyklische Werte nachgaben. Twitter (NYSE:TWTR) Aktien sprangen aufgrund eines positiven Ausblicks nach oben, doch Intel-Anteile (NASDAQ:INTC) schwächelten infolge einer niedriger als erwarteten Umsatzprognose.
Die Weltbörsen dürften sich mit einem leichten Plus ins Wochenende verabschieden. Dank allgemein guter Unternehmenszahlen und der Gewissheit, dass die Zentralbanken ihre ultralockere Geldpolitik fortsetzen werden, kehrte die Risikobereitschaft der Anleger zurück.
Der Rückgang der Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen im Juli könnte jedoch ein Signal dafür sein, dass das Wirtschaftswachstum seinen Höhepunkt bereits erreicht hat. Die Zahl der COVID-19-Fälle mit der Delta-Variante nimmt weiter zu und zwingt immer mehr Länder zur Ergreifung restriktiver Maßnahmen.
Die USA befinden sich "an einem weiteren entscheidenden Punkt" in der Pandemie, sagte die Direktorin der Centers for Disease Control and Prevention, Rochelle Walensky. Die Zahl der COVID-19-Fälle, insbesondere in ungeimpften Teilen der Bevölkerung, nehme im Land rasant zu.
"Eines der am meisten unterschätzten Dinge an den Aktienmärkten im Moment ist, wie enorm die Unternehmensgewinne gestiegen sind und wie deutlich die Analysten ihre Gewinnschätzungen nach oben revidieren mussten", sagte Tracie McMillion, Leiterin der globalen Asset-Allocation-Strategie bei Wells Fargo (NYSE:WFC), gegenüber Bloomberg.
Konjunkturseitig erhöhte sich die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche auf 419.000. Die Anträge erreichten ein Zweimonatshoch. In der Vorwoche wurden 368.000 Anträge eingereicht. Volkswirte hatten mit 350.000 gerechnet.
Zum ersten Mal seit fünf Monaten legte die Anzahl der Verkäufe bestehender Häuser zu und kletterte im Juni auf 5,86 Millionen Einheiten. Die US-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor für Juli stehen im Laufe des Tages auf der Agenda.