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Monatlicher Marktrückblick: Nach Aktien-Einbruch Chance auf Bodenbildung?

Veröffentlicht am 02.05.2022, 15:08

Als die Börsen in den April starteten, hatten die Marktteilnehmer vielleicht noch die Hoffnung, dass der neue Börsenmonat nicht ganz so wild sein würde wie der März.

Und tatsächlich war dem nicht so. Schließlich hätte es sogar noch schlimmer kommen können. Der April, normalerweise einer der besten Börsenmonate, war unerfreulich für die Anleger.

Der NASDAQ Composite fiel um 13,3 % und verzeichnete damit die schlechteste Performance seit Oktober 2008. Der Dow Jones Industrial Average und auch der S&P 500 Index verbuchten ihre schwächste Monatsperformance seit März 2020, als sich das COVID-19 Virus erstmals weltweit verbreitete.

Wie Marketwatch.com feststellte, erlitten der Dow und der S&P 500 jeweils ihre höchsten prozentualen Rückgänge in einem April seit April 1970.

Der Dow verlor im April 9,3 %, während der NASDAQ 21,2 % einbüßte.

NDX 1-Monatschart

Dem Nasdaq 100 erging es nicht besser: Der technologielastige Index verlor im Monatsverlauf 13,4 % und 21,21 % im Jahresverlauf.

Bis April büßte der S&P 500 13,3 % ein und erwischte damit den schlechtesten Jahresanfang (4 Monate) seit mindestens 1950.

Nach dem tragischen Ende des Monats April stellt sich für den Anleger zu Recht die Frage, ob das Schlimmste nun überstanden ist. Das ist leider nicht so klar.

Die Märkte sehen sich weiterhin mit ernsten Herausforderungen im Jahr 2022 konfrontiert:

Der größte Inflationsanstieg seit den frühen 1980er Jahren: Die Preise in den USA sind um 8,5 % im Jahresvergleich gestiegen. Überall kämpfen die Volkswirtschaften mit einer rasch steigenden Nachfrage und einem knappen Angebot aufgrund eines Mangels an Schiffen, Güterwagen und Lastwagen. WTI-Rohöl, die US-Benchmark, schloss am Freitag bei 104,69 USD pro Barrel, was einem Anstieg von 4,4 % im April und von 39,2 % im Jahresverlauf entspricht.

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Das Versprechen der Federal Reserve, das Gespenst der Inflation zu zähmen: Der Zinsausschuss der Fed tritt diese Woche zusammen und wird voraussichtlich am Mittwoch den Leitzins um einen halben Prozentpunkt erhöhen. Und weitere Zinserhöhungen für den Rest des Jahres 2022 und bis ins Jahr 2023 hinein sind zu erwarten.

Der Ukraine-Russland-Krieg: Der russische Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar hat Tausenden von Zivilisten und Soldaten auf beiden Seiten das Leben gekostet und rund fünf Millionen Ukrainer zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen. Die Invasion hat die ukrainische Wirtschaft ruiniert und die russische zerrüttet. Der Krieg hat darüber hinaus den globalen Getreidehandel empfindlich gestört. Russland und die Ukraine exportieren rund 25 Prozent des weltweiten Weizen, was zu Sorgen über die Lebensmittelpreise führt. Die Preise für Weizen sind allein in diesem Jahr um etwa 40 % gestiegen. (Wobei die Erntespezialisten Sarah Taber auf Foreign Policy.com schreibt, dass es keine Knappheit gibt - „wir haben genug Weizen, wir sind einfach nur an eine Siloschwemme gewöhnt.“)

Die anhaltende Bedrohung durch COVID-19: Die Lage ist besser als im Jahr 2020, als es zu wenig Wissen über das Virus und seine Varianten gab. Es gibt zunehmend Impfstoffe, die stationäre Krankenhausbehandlungen auf ein Minimum reduzieren.

Doch selbst wenn all diese Probleme aus dem Weg geräumt werden könnten, wird es eine Weile dauern, bis die Märkte ihre Verluste wieder wettmachen. Für den Markt spricht, dass die US-Wirtschaft solide ist und die Zinssätze zwar steigen, aber im Vergleich zu den hohen Leitzinsen der 70er und 80er Jahre eher gering sind.

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Umfänglicher, heftiger Abverkauf

Die Börsenkorrektur im April (wie auch im bisherigen Jahresverlauf) war breit angelegt und ließ sich nur schwer vermeiden. Nur einer der 11 Sektoren des S&P 500 verzeichnete im Berichtsmonat ein Plus: Basiskonsumgüter.

KMB 1-Monatschart

Die Aktien dieser Gruppe wurden von Kimberly-Clark (NYSE:KMB) angeführt, der Kurs zog um 12,7 % an. Zu den weiteren Titeln dieses Sektors gehören Walmart (NYSE:WMT) mit einem Plus von 2,7 %, Costco Wholesale (NASDAQ:COST) mit einem Minus von 7,66 %, Clorox (NYSE:CLX) mit einem Plus von 3,2 %, Coca-Cola (NYSE:KO) mit einem Plus von 4,2 % und Procter & Gamble mit einem Plus von 5,1 %.

Der am schlechtesten abschneidende Sektor waren zyklische Konsumgüter mit einem Minus von 13,6 %. Zu dieser Gruppe gehören Aktien wie Amazon.com (NASDAQ:AMZN), Tesla (NASDAQ:TSLA), Ford Motor (NYSE:F), Target (NYSE:TGT) und das auf den Bau von privaten Eigenheimen spezialisierte Unternehmen Lennar (NYSE:LEN).

Die angesagten Technologiewerte und technikbezogenen Aktien haben die Anleger in Atem gehalten. Tesla-CEO Elon Musk unterbreitete Twitter (NYSE:TWTR) ein 44 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot, wodurch der Kurs des Social-Media-Unternehmens im Monatsvergleich um 26,7 % anzog und damit bei den S&P-500-Werten ganz oben thronte.

Gleichzeitig fiel Tesla jedoch um 19,2 %. Das mag zum Teil daran liegen, dass Musk im gleichen Zeitraum Tesla-Aktien (NASDAQ:TSLA) im Wert von 4 Milliarden USD verkauft hat.

Amazon verblüffte die Wall Street am Donnerstag mit einem seltenen Quartalsverlust von 23,8 %.

Allein am Freitag fiel die Aktie um 14 % und verzeichnete damit ihren größten Einbruch an einem Tag seit Juli 2006. Das Umsatzwachstum hat sich verlangsamt, und der Internet-Händler hat einen Teil seiner 18-prozentigen Beteiligung an Rivian Automotive (NASDAQ:RIVN), dem Hersteller von Elektro-Lkw und Geländewagen, abgeschrieben.

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RIVN 1-Monatschart

Rivian stürzte in diesem Monat um fast 40 % ab und ist in diesem Jahr bisher um etwa 71 % gefallen.

Und denkwürdig natürlich auch der Absturz von Netflix (NASDAQ:NFLX) um 49% im vergangenen Monat, nachdem der Streaming-Gigant einen Verlust von 200.000 Abonnenten im 1. Quartal bekannt gab und warnte, dass er im zweiten Quartal weitere zwei Millionen Abonnenten verlieren könnte.

Das Netflix-Debakel hat auch der Aktie von Walt Disney geschadet, dessen Streaming-Dienst Disney+ zwar wächst, aber nicht profitabel ist. Die Disney-Aktie (NYSE:DIS) brach im April um 18,6 % ein und war damit der zweitschlechteste Wert unter den Dow-Werten. Die Maus-Aktien sind in diesem Jahr insgesamt um 28 % gefallen. Schlimmer noch, der Kurs ist seit seinem Höchststand im März 2021 um 45 % eingebrochen.

Überdies kämpft das Streaming-Entertainment um seine Existenzberechtigung. CNN gab 300 Millionen USD für die Entwicklung von CNN Plus als Streaming-Plattform aus. Die neuen Eigentümer, Warner Bros Discovery (NASDAQ:WBD), stellten den Dienst jedoch wegen der schwachen Anmeldezahlen fast sofort ein. Der Kurs von WBD fiel daraufhin um 27 %.

Selbst Apple (NASDAQ:AAPL) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) konnten sich dem Abwärtssog nicht entziehen. Apple büßte im Monatsverlauf 9,7 % ein, Microsoft gab 10 % ab. Beide behielten jedoch eine Marktkapitalisierung von mehr als 2 Billionen Dollar.

Der bekannte ARK Innovation ETF (NYSE:ARKK) von Cathie Woods brach im April um 28,9 % ein.

ARKK 1-Monatschart

Der ETF ist im Jahresverlauf um 51,3 % gefallen.

Auch die Chip-Aktien blieben nicht verschont. Der Dow-Titel Intel (NASDAQ:INTC) fiel um 12 %. Nvidia (NASDAQ:NVDA), der Hersteller von High-End-Grafik- und Prozessorenchips für Spiele und Krypto-Anwendungen, fiel um 32 %.

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NVDA 1-Monatschart

Nvidia war der zweitschlechteste Performer im Monat unter den S&P 500-Werten.

Der Energiesektor verzeichnete einen leichten Rückgang, obwohl die Rohölpreise solide über 100 USD pro Barrel notieren. Chevron (NYSE:CVX) sank um 3,8 %, während Exxon Mobil (NYSE:XOM) um 3,2 % stieg. Chevron liegt im Jahresverlauf immer noch um 33,5 % vorne. Exxon ist um 39,3 % gestiegen.

Trotz eines Verlusts von 2,91 % im April ist Occidental Petroleum (NYSE:OXY) mit einem Plus von 90 % immer noch die beste S&P-Aktie des Jahres.

Die steigenden Zinssätze waren ein gemeinsamer Nenner, der die Aktien nach unten zog. Die vielbeachtete Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen begann das Jahr bei knapp über 1,5 % und lag Ende April bei 2,887 %. Das ist ein Anstieg von rund 80 %. Der Aufwärtstrend setzte ein, nachdem die US-Notenbank angekündigt hatte, dass sie nicht länger Geld in das Bankensystem pumpen wird, um die US-Wirtschaft über Wasser zu halten. (Zentralbanken auf der ganzen Welt haben ähnliche Schritte unternommen.)

Bisher hat das Umfeld steigender Zinsen die Wirtschaft insgesamt nicht beeinträchtigt.

Steigende Zinsen werden die Kurse von Anleihen und Aktien unter Druck setzen und könnten die am stärksten gefährdeten Unternehmen belasten, also diejenigen, die viele variabel verzinsliche Schulden haben oder, wie Biotech-Start-ups, für ihr Überleben dringend auf kontinuierliche Finanzspritzen angewiesen sind.

Höhere Zinssätze könnten den US-Immobilienmarkt belasten.

Die Hypothekenzinsen sind laut Freddie Mac, die halbstaatliche Hypothekenbank, einem der beiden größten Anbieter von Hypothekenkrediten für Darlehensgeber, kräftig gestiegen.

Da die Fed die Zinssätze zur Stützung der Wirtschaft im Jahr 2020 bei nahezu Null gehalten hat, kostete eine 30-jährige Hypothek im Dezember 2020 nur 2,66 %. Bis Ende Dezember 2021 stieg der Zinssatz auf 3,11 % an. In der vergangenen Woche lag dieser Satz bei 5,1 %.

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Die Kapital- und Zinszahlungen für eine 30-jährige Hypothek von 250.000 Dollar würden von etwa 1.006 Dollar auf 1.357 Dollar steigen, also um 35 %.

Kommen wir zum Schluss zur Frage, wo hier der Boden ist. Wurde er bereits erreicht?

Ein Ende ist noch nicht in Sicht: In den letzten sechs Börsensitzungen wurden nie mehr als 43 Aktien auf einem neuen 52-Wochen-Hoch gehandelt. Die Zahl der Aktien, die neue 52-Wochen-Tiefstände erreichten, lag nie unter 410. Keines von beiden ist ein Signal für Optimismus.

Eine Vielzahl technischer Indikatoren ist sehr bärisch: Die Indikatoren, unter anderem relative Stärke und MACD, signalisieren nach wie vor, dass der Markt in einer sehr ausgesprägten Verkaufsstimmung ist. Ein RSI, der nachhaltig unter die 30-Marke fällt, ist ein Signal dafür, dass eine Bodenbildung bevorsteht. Am Freitag lagen der S&P 500, der Dow, der NASDAQ, der NASDAQ 100 und der Russell 2000 zwischen 34 und 35. (Sie können die technischen Indikatoren für den S&P 500 hier einsehen)

Der Russland-Ukraine-Krieg muss enden: Eine Bestimmung und Aufrechterhaltung stabiler Grenzen wäre positiv zu bewerten. Niemand will, dass sich der Krieg z.B. auf Polen oder die baltischen Staaten ausweitet.

Weitere Nachweise für eine Entspannung der globalen Lieferkettenprobleme: Nach Angaben des Logistikberichts Supply Chain Brain warten in Los Angeles weniger als 40 Schiffe auf ihre Entladung, während es zu Beginn des Jahres noch mehr als 100 waren.

Der Dollar wird zu teuer: Der US-Dollar-Index notiert bei über 103 und ist im April um 4,7 % und in diesem Jahr um 7,7 % gestiegen.

Letztendlich muss man die Fed abwarten: Das Ziel der Zentralbank ist es, die Inflation in der Wirtschaft ausreichend abzukühlen, ohne eine Rezession auszulösen. Im besten Fall ist das eine heikle und komplexe Herausforderung. Dies könnte auch der Grund dafür sein, dass die Aktien so stark unter Druck geraten sind.

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Auch dieses Fass hat sicher einen Boden. Es könnte nur etwas mehr Zeit und Geduld erfordern, bis er erreicht ist.

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Ich fasse zusammen: Sell in May and go away.
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