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Nach den ersten beiden Juli-Wochen haben Sie vielleicht einen Blick auf den Aktienmarkt und all die Börsenindizes geworfen, die zunächst nur mit Mühe ein Abrutschen in die roten Zahlen verhindern konnten, und dann entsetzt den Kopf geschüttelt.
Die Inflationsdaten waren miserabel. Die Federal Reserve stand vielleicht kurz davor, ihre Zinssätze sogar um einen ganzen Prozentpunkt anzuheben. Rezession war ein wichtiges Thema. Die Nachrichten aus der Ukraine waren furchtbar. Der Wohnungsmarkt hat sich merklich abgekühlt. Die Preise für Kryptowährungen waren monatelang am Boden, das gesamte Krypto-Ökosystem schien instabil zu sein.
Trotz all dieser schlechten Nachrichten zogen die Aktienmärkte in den letzten beiden Wochen des Monats an und registrierten die größten Zuwächse seit 2020. Auch Kryptowährungen erholten sich.
Es ist durchaus möglich, dass sich die Rallye fortsetzen wird. Die Frage ist nur: Wie lange geht das gut?
Der S&P 500 Index beendete den Juli mit einem Plus von 9,1 %, der Dow Jones Industrial Average legte um 6,7 % zu - die besten Ergebnisse für beide Indizes seit November 2020. Der NASDAQ Composite Index verzeichnete ein Plus von 12,4 %, sein Schwesterindex, der NASDAQ 100 Index, kletterte um 12,6 %. Es waren die größten Gewinne seit April 2020.
Kryptowährungen, die sich stark an der NASDAQ-Performance orientieren, stiegen ebenfalls. Der Bitcoin legte im Monatsverlauf um fast 30 % zu, nachdem er im Juni um 41 % gefallen war.
Die Käufe, insbesondere in der letzten Woche, waren hektisch, vor allem nach den Gewinnberichten und Prognosen von Apple (NASDAQ:AAPL), Exxon Mobil (NYSE:XOM), und Amazon.com (NASDAQ:AMZN), die besser als erwartet waren. Amazon stieg trotz der Abschreibung von 3,9 Mrd. USD aus der Investition in den Elektro-LKW-Hersteller Rivian Automotive (NASDAQ:RIVN). (Die Rivian-Aktie notiert derzeit 56 % unter dem Preis ihres Börsendebüts im November von 78 USD.)
Exxon und andere Ölkonzerne streichen immer noch riesige Gewinne ein, während der Preis für Rohöl um 100 USD schwankt.
Der S&P 500 macht deutlich, wie intensiv das Kaufinteresse im Juli war. Insgesamt 443 der S&P 500-Aktien verzeichneten in diesem Monat Kursgewinne, im Juni waren es lediglich 57.
Von den 443 Juli-Gewinnern erzielten 217 Gewinne von mehr als 10 %. Laut Howard Silverblatt, dem leitenden Indexanalysten von S&P Dow Jones, war das zuletzt im November 2020 der Fall.
Im Juni 2022 legte nur ein einziger S&P 500-Titel um 10 % oder mehr zu, nämlich Dollar General (NYSE:DG), die ein Plus von 11,4 % verzeichneten. (Im Juli war die Aktie um 1,22 % gestiegen.)
Eine weitere Momentaufnahme: Die beste S&P 500-Aktie im Juli war Enphase Energy (NASDAQ:ENPH), ein Hersteller von Solarenergieprodukten für den Privatkundenmarkt. Enphase zog im Berichtsmonat um 45,6 % an und ist im Jahresverlauf um 55 % gestiegen. Die Aktie war auch der einzige Top-10-Performer im Juni, dem auch im Juli ein Top-10-Ergebnis gelang.
Bath & Body Works (NYSE:BBWI), ein Einzelhandelsunternehmen für Parfüm, Körperpflegeprodukte und Seifen, war mit einem Plus von 32 % der sechstbeste Wert im S&P, verzeichnete aber dennoch für das Jahr (YTD) einen Rückgang von 49,1 %. Die Aktie war im Juni um 34,4 % eingebrochen und wies damit die drittschlechteste Performance des S&P 500 auf.
Die Märkte, insbesondere die Aktienmärkte, sind generell und überall äußerst volatil. Was die Anleger nicht sehen, ist eine beständige Performance. Aus diesem Grund sind viele Marktteilnehmer skeptisch, dass die Kursgewinne vom Juli der Beginn eines neuen Bullenmarktes sein könnten.
Trotz der Juli-Rallye liegt der S&P 500 im Jahr 2022 immer noch 13,3 % im Minus. Der Dow ist um 9,6 % gefallen. Der NASDAQ ist um 20,8 % abgestürzt und befindet sich damit immer noch im Bärenmarktbereich.
Der deutsche DAX-Index liegt nach einem Plus von 5,5 % im Juli immer noch 15,1 % im Minus. Die deutsche Wirtschaft leidet unter den steigenden Energie- und Lebensmittelkosten, die durch den Krieg zwischen der Ukraine und Russland verursacht wurden. Der chinesische Shanghai Composite Index fiel im Juli um 4,3 % und liegt im Jahresverlauf um 10,6 % hinten, was zum Teil auf die Schwierigkeiten des Landes, COVID-19 unter Kontrolle zu bekommen, zurückzuführen ist.
Die Volatilität wird von vier wesentlichen Kräften und den Nachwirkungen von COVID-19 angeheizt.
Darüber hinaus werden die Märkte von Computern gesteuert, die darauf programmiert sind, Signale in technischen Indikatoren wie dem MACD zu handeln.
Der NASDAQ 100 begann an Stärke zu gewinnen, als sein MACD Mitte bis Ende Juni kurzfristige Stärke signalisierte. Der Russell 2000 Index und der S&P 500 verzeichneten etwa eine Woche später ähnliche Entwicklungen und bereiteten damit den Boden für die Rallye. Alles, was noch fehlte, waren ein paar ordentliche Unternehmensgewinne und optimistische Prognosen, die dann mit den Ergebnissen der letzten Woche auch geliefert wurden.
Momentan signalisieren der MACD und andere technische Indikatoren, dass die Aktienkurse weiter steigen werden, möglicherweise bis in den August hinein.
Aber es gibt auch ein Risiko. Sollte die Rallye weiterhin so dynamisch weitergehen, könnte der Aktienmarkt in eine Überkaufsituation geraten und schließlich umkippen. Der Relative Strength Index (RSI) für den Dow, den S&P 500 und den NASDAQ liegt jetzt in der Mitte der 60er Marke. Der RSI ist ein Momentum-Maß, ein technischer Indikator, der anzeigt, ob sich eine Aktie oder ein Index zu schnell nach oben oder unten bewegt. Wenn die RSI-Werte in den mittleren 70er-Bereich oder höher klettern, könnte es zu plötzlichen Kursrückschlägen kommen.
Das letzte Mal war dies im November der Fall, als die RSIs für den NASDAQ, den S&P 500 und den Dow alle in den 70er-Bereich kletterten. Die Verkäufe begannen gleich nach dem Jahreswechsel, als die Fed den Märkten unmissverständlich mitteilte, sich auf höhere Zinsen einzustellen.
Lasen Sie auf jeden Fall Vorsicht walten..
Ein kurzer Blick auf den Verlauf der Rallye.
Die stärksten Sektoren im Juli waren
Die schwächsten Sektoren waren:
(Juli, YTD)
(Juli, YTD)
(Juli, YTD)
(Juli, YTD)
(Juli, YTD)
(Juli, YTD)
Offenlegung: Der Autor hat derzeit keine Positionen in den in diesem Artikel erwähnten Wertpapieren.
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